Freya – Göttin der Liebe und Ehe

nordische Göttin der Liebe und Ehe
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Freya war die nordische Göttin der Liebe und Ehe.

Sie entstammte dem Göttergeschlecht der Wanen.

Die Göttin der Liebe

Freya, auch Freyja oder Freia geschrieben, zählte neben Odins Gemahlin Frigg zu den bedeutendsten weiblichen Göttinnen der nordischen Mythologie. Nicht selten wurde sie sogar mit Frigg verwechselt.

Im Altnordischen bedeutete der Name Freya „Herrin“. Vergleichen lässt sich Freya mit der griechischen Göttin Aphrodite bzw. der römischen Göttin Venus.

Freyas Herkunft

Im Unterschied zu vielen anderen nordischen Göttern war Freya Mitglied des Göttergeschlechtes der Wanen aus Wanenheim. Sie entstammte dem Meeresgott Njörd. Ihre Mutter war Skadi, deren Vater Thiazi zu den Riesen zählte.

Außerdem hatte Freya einen Bruder namens Frey, mit dem sie zunächst verheiratet war. Später erwählte sich Freya jedoch den eher unbekannten Gott Odr zum Gatten. Es wird vermutet, dass es sich bei Odr um eine Version des Göttervaters Odin handelte.

Odr brachte Freya die Töchter Hnoss und Gersimi zur Welt. Eines Tages verließ Odr jedoch die Göttin der Liebe, was ihr großen Schmerz bereitete. Die Tränen, die sie ihrem Mann nachweinte, verwandelten sich in Bernstein, wenn sie auf Gestein herabfielen. Um nach ihrem Gemahl zu suchen, zog Freya in der Welt umher.

Bedeutung

Freya hatte in der nordischen Mythologie mehrere Bedeutungen. Vor allem war sie die Göttin von Liebe und Ehe, aber auch von Frühling, Glück und Fruchtbarkeit. Darüber hinaus galt Freya als Zauberlehrerin. Sogar als Kriegs- und Totengöttin fand sie Verehrung. Nicht zuletzt stellte sie die Anführerin der Walküren dar. Die Walküren waren kämpferisch und zogen aus Liebe in den Krieg. Auf diese Weise wollten sie die Dinge, die sie liebten, verteidigen.

Der Halsschmuck Brisingame

Zu den typischen Attributen Freyas zählte der prachtvolle Halsschmuck Brisingame, der von den vier Zwergen Dvalin, Alfrigg, Grervier und Berling angefertigt worden war. So galt Brisingame als Symbol für die Schönheit und den Liebreiz der Göttin. Mithilfe von Brisingame war zudem auch die Regenbogenbrücke möglich, die eine Verbindung zwischen den Göttern und den Menschen herstellte.

Freya kam jedoch in den Besitz des kostbaren Halsschmucks, nachdem sie mit den vier Zwergen jeweils eine Nacht verbracht hatte. Dies rief jedoch den Zorn von Göttervater Odin hervor, der Freya bestrafte. So wurde sie gezwungen, unter den Menschen einen Krieg zu verursachen. Loki erhielt sogar den Auftrag, Brisingame zu stehlen, was ihm auch gelang.

Da jedoch Lokis Feind Heimdall ihm den wertvollen Halsschmuck wieder abnahm, kehrte er schon bald wieder in Freyas Besitz zurück. Wie Brisingame genau aussah, ließ sich nicht in Erfahrung bringen, denn vor den Menschen verbarg die Liebesgöttin den Halsschmuck stets.

Freya in Asgard

Nach dem Krieg zwischen den Wanen und Asen musste Freya gemeinsam mit ihrem Vater und Bruder in Asgard als Geisel leben. Zu ihrem Wohnsitz wurde Folkwang und Odin nahm sie sogar zur Frau. Daher galt Freya fortan auch als Asin.

So wie Odin eine Hälfte der gefallenen Krieger in Walhalla aufnahm, tat dies Freya mit der anderen Hälfte im Saal Sessrumnir in Folkwang. Dabei handelte es sich um jene Krieger, die gestorben waren, ohne zuvor geheiratet zu haben.

Das Falkengewand

Zu den wichtigen Attributen Freyas gehörte auch das magische Falkengewand, das eine besondere Bedeutung besaß. So war die Göttin imstande, sich wie ein Falke rasant in den Himmel emporzuheben, wenn sie das Gewand über ihre Schultern legte. Dadurch konnte sie in die verschiedenen Welten gelangen, ohne dabei gesehen zu werden.

Ein weiteres Fahrzeug, über das Freya verfügte, stellte ein Wagen dar, den Wildkatzen zogen. Diese Katzen begleiteten die Göttin fortwährend.

Freya, die Zauberin

Immer wieder wurde Freya mit den Zauberkünsten in Verbindung gebracht. So unterrichtete sie die Asen in dem Zauber Seidr. Die wichtigste Aufgabe der Göttin bestand jedoch darin, die Walküren auf dem Schlachtfeld anzuführen.

Gegner der Göttin

Obwohl Freya als milde Göttin galt, hatte sie auch Feinde. Dazu gehörte in erster Linie Loki, der ihr ihren wertvollen Halsschmuck im Auftrag Odins stahl. Bei einem Trinkgelage warf Loki der Liebesgöttin vor, es mit sämtlichen Asen und Alben im Saal getrieben zu haben. Außerdem bezeichnete er sie als Frevlerin, weil sie zudem eine Liebschaft zu ihrem Bruder Frey unterhielt. Lüsternheit warf ihr auch die Riesin Hyndla vor.

Freya und Ottar

Einer von Freyas Geliebten war Ottar. Eines Tages wurde Ottar von der Göttin in einen Eber verwandelt, wie es im Hyndlalied der Edda geschrieben steht. Auf dem Eber ritt Freya zur Riesin Hyndla. Dort holte sie sich das Wissen, wie Ottar an sein Erbe gelangen konnte. Als Hyndla dem Eber vergiftetes Bier reichte, hob Freya durch einen Zauber die Wirkung des Giftes wieder auf.

Freya und die Riesen

Auch von den Riesen wurde Freya begehrt. So forderte sie der Riese Thryn zum Austausch für Thors Hammer, den er dem Gott zuvor gestohlen hatte. Ein weiterer Bewerber war Hrungnir. Der Riese drohte sogar mit dem Tod aller Asen außer Freya.

Freya und der Freitag

Der Wochentag Freitag wird oft in Verbindung mit Freya gebracht. Doch stammte er nicht von diesem nordgermanischen Namen. Namensgeber war stattdessen das südgermanische Frija. Dabei handelt es sich jedoch um eine Namensversion der Göttin Frigg. So muss zwischen Frigg und Freya unterschieden werden.

Orte der Verehrung

Verehrung fand Freya in diversen Ortsnamen schwedischer und dänischer Gemeinden. Außerdem gibt es auf der schwedischen Insel Gotland den Hafen Fröjel aus der Wikingerzeit, auf dem sich ein Kultplatz der Freya befindet. In Dänemark werden Froeslev in Jütland sowie Frejlev auf der Insel Lolland als derartige Stätten angesehen.