Heimdall
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Heimdall gehört zu den germanischen Göttern der Asen.

Bei ihm handelt es sich um einen Licht- und Schutzgott der nordischen Mythologie.

Heimdall bewacht die Brücke Bifröst.

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Germanische Götter und germanische Mythologie
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Die germanischen Götter sind Teil der nordischen Mythologie. Zu ihren wichtigsten Gottheiten zählen Odin (Wotan) und Thor (Donar).

Die germanischen Gottheiten

Germanische Gottheiten lassen sich durch die altnordischen, althochdeutschen und altenglischen Überlieferungen erschließen.

Sie stammen aus einer Zeit, in der die Germanen noch nicht über Schriften verfügten.

Eine typische Eigenschaft der germanischen Götternamen war, dass sie Bezeichnungen mit einer simplen Bedeutung erhielten.

Unklar ist jedoch, ab wann diese Namen entstanden.

Es wird vermutet, dass dies zu einer Zeit geschah, als sich die germanischen Dialekte noch sehr ähnelten.

Germanische Mythologie

Unter dem Begriff „Germanische Mythologie“ werden die verschiedenen Überlieferungen der germanischen Kulturen während der Eisen- und Völkerwanderungszeit zusammengefasst.

Dabei unterschieden sich die Mythen häufig von religiösen Riten und Vorstellungen.

Mit der Verbreitung des Christentums gingen die vorchristlichen Glaubensrichtungen mehr und mehr in den verschiedenen Volksglauben auf.

Die Quellen der Überlieferungen

Bei den Überlieferungen der germanischen Mythologie kamen unterschiedliche Quellen zur Geltung.

Dazu gehörten vor allem die Texte der Snorra-Edda, die Dichtungen des Codex Regius wie die Lieder-Edda, die altnordisch-isländische Sagaliteratur, die neun Bücher der dänischen Geschichte sowie die Chroniken und Studien von antiken Autoren wie dem Römer Tacitus, dem Griechen Plutarch, dem römisch-gotischen Gelehrten Jordanes und dem byzantinischen Geschichtsschreiber Prokopius von Caesarea.

Durch diese Vielzahl an Überlieferungen mit ihren Epen, Mythen, Erzählungen und Märchen entstand ein mannigfaltiges Bild der germanischen Sagenwelt, zu denen auch die Götter zählten.

Die nordische Mythologie

Am reichhaltigsten fällt die Sagenwelt der nordischen Mythologie aus.

Da ihre schriftlichen Erzeugnisse erst nach der Verbreitung des Christentums entstanden, sind sie oft vom christlichen Glauben beeinflusst.

Zweigeteilt ist die Lieder-Edda, die sich in die Götterlieder mit ihren Göttermythen sowie die Heldenlieder untergliedert.

Die Götterlieder umfassen sowohl Wissensdichtung als auch Spruchdichtung von moralisch-belehrender Natur.

Die nordischen Mythen weisen eine große Ähnlichkeit mit den kontinentalgermanischen Mythen auf. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei der Göttergesellschaft um den gleichen Ursprung handelt.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich allerdings Namen, Kulte und Mythen in den verschiedenen Lebensräumen unabhängig voneinander.

Auf einem festen Religionssystem oder einer religiösen Gesellschaft beruhte die nordische Mythologie nicht. Eine Religion im modernen Sinn stellte sie also nicht dar.

Im Unterschied zu anderen Glaubensrichtungen wurden die Glaubensinhalte nicht von einer bestimmten Instanz festgelegt.

Die wenigen schriftlichen Erzeugnisse aus jener Zeit werden durch Runen geliefert, die die Menschen in Stein oder Metall einritzten.

Die Götterwelt der Germanen

Die germanische Götterwelt setzte sich aus drei Geschlechtern zusammen.

Sie alle hatten ihren Ursprung im Urchaos Ginnungagap und entstanden aus dem Urrind Audhumbla.

Das erste Geschlecht, das die Welt betrat, waren die Riesen und Ungeheuer. Diesen gehörten fast alle bösen Wesen an.

Sie trugen u. a. die Verantwortung für schreckliche Naturkatastrophen. Die Riesen und Ungeheuer waren sogar in der Lage, die Erde zu vernichten.

Um dies zu verhindern, entstand das Geschlecht der Wanen und Asen. Durch sie wurde die Balance auf der Welt aufrechterhalten.

Das Schicksal der Götter erfüllte sich schließlich in einem finalen Kampf, durch den es zu einem verheerenden Krieg zwischen dem Asen-Wanen-Bund und den Riesen kam.

Die gefallenen Krieger der Menschen schlossen sich dem Kampf an, der schließlich zur Vernichtung der Welt führte, die dann wiedergeboren wurde.

Die Wanen und Asen

Die Wanen bildeten das zweitälteste Geschlecht. Sie galten als erdgebunden, weise und überaus geschickt. Darüber hinaus waren sie unsterblich, wenn sie nicht gewaltsam getötet wurden.

Das dritte und jüngste Geschlecht stellten die Asen dar. Sie waren stark und mutig, verfügten jedoch nicht über große Klugheit. Durch einen Trank erlangten sie Unsterblichkeit, gerieten dadurch jedoch in eine gewisse Abhängigkeit von den Wanen.

Die germanischen Hauptgötter

Der Hauptgott der Asen und zugleich Hauptgott der Germanen war Odin, auch Wotan oder Wodan genannt.

Als Hauptgott der Wanen fungierte Njörd, der Gott des Meeres, sowie dessen Kinder Freyr und Freya.

Zwischen Asen und Wanen kam es zu einem großen Krieg, den die Asen letztlich für sich entschieden.

Die Wanen waren jedoch weiterhin hochgeachtet. So versöhnten sich beide Parteien wieder und lebten in Frieden zusammen, bis die Germanen den christlichen Glauben annahmen.

In den germanischen Schöpfungsmythen wird sowohl Tyr als auch Odin als Erschaffer der Menschen angesehen.

Bei Odin handelt es sich ursprünglich um den Hauptgott der Westgermanen. In Richtung Norden breitete er sich weiter über Europa aus.

Bei den Nordgermanen hatte zunächst Nerthus wichtigen Anteil an deren Glauben. Es dauerte jedoch nicht lange, bis ihr Kriegsgott Wotan mit dem Kriegsgott Odin zum Hauptgott verschmolz.

Letztlich wurde Odin auch von den Ostgermanen als wichtigster Gott übernommen.

In der nordgermanischen Religion gilt Odin stets als Hauptgott.

Odin

Odin stellte den Gott dar, der über allen anderen Göttern thronte.

In erster Linie war er Kriegs- und Todesgott, erst danach fungierte er als Weiser.

In der altnordischen Übersetzung wurde die Bezeichnung Odin abgeleitet von „rasend“ oder „wild“, sodass er den Gott des rasenden Kampfes darstellte.

Odin war aber nicht nur nordischer, sondern auch germanischer Gott. Das bedeutet, dass er auch den Hauptgott von Angeln und Sachsen bildete, die ihn als „Wodan“ bezeichneten.

Odin war auch den Römern bekannt, der ihrem Gott Merkur ähnelte und nur ein Auge besaß.

Das andere Auge musste der germanische Gott dem Jöten Mimir überlassen. Im Gegenzug durfte Odin vom Lebensbaum der Weisheit, Yggdrasil, trinken, über den Mimir gebot.

Durch dieses Opfer verschaffte sich Odin gewissermaßen ein geistiges Auge. Dadurch erhielt er die Fähigkeit, Dinge zu erkennen, die andere nicht sehen konnten.

Von Mimir erlernte er zudem die Magie der Runen.

Eine besondere Fähigkeit Odins war außerdem die Gestaltenwechselung. Woher er diese schamanistische Eigenschaft hatte, blieb unklar.

Als Göttervater wies Odin Ähnlichkeit zu Zeus oder Jupiter auf.

Thor

Zu den bedeutendsten germanischen Göttern gehörte Thor, bei den Kontinentalgermanen auch als Donar bekannt.

Thor war der Gott des Donners und des Gewitters. Außerdem stellte er den Gott der Fruchtbarkeit dar und diente als Beschützer vor den Riesen.

Seine Eltern waren Göttervater Odin und dessen Gemahlin, die Erdgöttin Jörd, die in der germanischen Mythologie keine weitere Rolle mehr spielte.

Thor stand vor allem für Kraft, Kampf und Durchsetzungsvermögen.

Dabei benutzte der Donnergott den mächtigen Hammer Mjölnir als Waffe, der nie sein Ziel verfehlte.

Des Weiteren war Thor ausgestattet mit Krafthandschuhen aus Eisen sowie einem Kraftgürtel.

Vor allem bei den Bauern erfreute sich Thor großer Beliebtheit, die ihn als Beschützer betrachteten.

So schützte er sowohl Menschen als auch Götter vor den Jöten, bei denen es sich um gefährliche Riesen handelte, die zu den Feinden der Welt zählten.

Zu den beliebtesten Thormythen gehört der Kampf gegen die Midgardschlange.

Diese riesige Seeschlange lebte im Urozean und umspannte die ganze Welt.

Nach Odin ist Thor der oberste der germanischen Götter und wird ebenso gefürchtet.

Thors Ehefrau ist die goldhaarige Sif, die eine Tochter namens Thrud mit ihm hat.

Balder

Ein weiterer Sohn des Odin ist Balder. Bei seiner Mutter handelt es sich um die Göttin Frigg, die Schutzherrin von Ehe und Mutterschaft.

Balder hat außerdem zwei Brüder namens Hödur und Hermodr.

Balders Gemahlin war die Göttin Nanna, die ebenfalls zum Geschlecht der Asen zählte. Mit ihr hatte er einen Sohn, der den Namen Forseti trug.

Durch eine Intrige des finsteren Gottes Loki wurde Balder versehentlich von seinem blinden Bruder Hödur getötet und mit einer Feuerbestattung beigesetzt, deren Segnung durch Thor erfolgte.

Nach den Bestattungsfeierlichkeiten verstarb auch Balders Frau Nanna an gebrochenem Herzen, sodass sie gemeinsam mit ihrem Gemahl zur Ruhe gebettet wurde.

Im Anschluss an Ragnarök kam es zur Versöhnung zwischen den wiederauferstandenen Balder und Hödur und sie kehrten gemeinsam in das neue Weltgebilde zurück.

Hödur

Odins Sohn Hödur ist blind und beurteilt die Menschen nach ihren inneren Werten und nicht nach ihren Äußerlichkeiten.

Als er ohne Absicht seinen Bruder Balder tötet, bringt ihn daraufhin sein Halbbruder Wali um.

Nach dem Ende von Ragnarök kommt es zur Wiederauferstehung Hödurs, der sich mit Balder versöhnt.

Frigg

Als Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft fungierte Odins Gemahlin Frigg oder Frigga.

Außerdem war sie die Hüterin von Haushalt und Herdfeuer.

Ihrem Mann Odin gebar sie die Götter Balder, Hermodr, Hödur, Bragi sowie die Walküren.

Ihren Wohnsitz bezog die Göttin in Fensal, dem Sumpfsaal des Göttersitzes Asgard.

Es gibt zahlreiche Parallelen zwischen Frigg und Freya, bei der es sich um die Göttin von Liebe und Fruchtbarkeit handelt.

Heimdall

Heimdall gilt als Lichtgott und Schutzgeist der Götter.

Seine Aufgabe ist es, die Regenbogenbrücke Bifröst zu hüten, die eine Verbindung zwischen der Götterwelt Asgard und der Welt der Menschen herstellt.

Heimdall verfügt über die Fähigkeit, sowohl bei Tage als auch bei Nacht hunderte von Meilen weit sehen zu können.

Sogar das Gras hört er wachsen.

Heimdall gilt als der weiseste unter den Asen.

Von ihm wird mit dem Horn Gjallarhorn der Beginn des Ragnarök angekündigt.

Loki

Bei Loki handelt es sich um den Gott der Lüge und der Räuber.

Außerdem ist er der Gott des Feuers und der List.

Loki besitzt die Eigenschaft, sehr klug zu sein, doch neigt er zu Streitsucht und Hinterhältigkeit, sodass er oft bösartig agiert.

Loki ist imstande, jede Gestalt anzunehmen, die er sich wünscht, was er immer wieder für seine Intrigen und Betrügereien zu nutzen weiß.

Nach der Snorra-Edda ist Loki der Sohn der Riesen Farbauti und Laufey, die auch den Namen Nal trug.

Er hat außerdem zwei Brüder namens Byleist und Helblindi.

Seine Gemahlin ist Sigyn, die als Sinnbild der ehelichen Treue gilt und ihm die beiden Söhne Narfi und Ali schenkt.

Darüber hinaus ist Loki der Blutsbruder von Thor.

Obwohl Loki den Göttern wiederholt hilfreich zur Seite steht, betrügt er sie oft oder spielt ihnen Streiche.

Beim Beginn des Ragnarök wendet sich Loki endgültig gegen die Götter und kämpft mit den Riesen gegen sie.

Im Zweikampf mit Heimdall findet er den Tod.

Freya

Freya ist eine germanische Göttin, die zum Geschlecht der Wanen zählt.

Sie stellt die Göttin der Liebe und Ehe dar.

Nach Frigg ist sie die zweithöchste Göttin der nordischen Mythologie.

Oft kam es jedoch zu Verwechslungen zwischen Freya und Frigg.

Freya weist Ähnlichkeiten mit der römischen Göttin Venus auf.

Freyas Vater ist der Meergott Njörd, ihr Bruder Freyr, ein Liebes- und Fruchtbarkeitsgott, und ihre Mutter Skadi, die Göttin der Jagd und des Winters, die dem Riesen Thiazi entstammt.

Laut der eddischen Mythologie nimmt Freya den Gott Oor zum Gemahl, dem sie ihre Töchter Hnoss und Gersimi gebärt.

Nicht selten wird Freya auch als „berühmteste aller Göttinnen“ gepriesen.

Hel / Hela

Hel bzw. Hela ist die Herrscherin der Unterwelt.

Sie entstammt dem Gott Loki sowie der Riesin Angrboda.

Dem Göttergeschlecht der Asen gehört sie jedoch nicht an. Stattdessen wird sie zu den Riesen gezählt.

Während ihre Haut auf einer Seite menschlich ist, fällt sie auf der anderen Seite blau-schwarz aus. Dadurch wird symbolisiert, dass Hel sowohl halb lebendig als auch halb tot ist.

Ihre beiden Geschwister sind der Fenriswolf und die Midgardschlange.

Weil die Götter Furcht vor Hel und ihren Geschwistern empfanden, brachten sie sie nach Asgard. Dort warf Odin die Midgardschlange ins Meer und band den Fenriswolf an die Kette Gleipnir.

Hel wurde aus Asgard verbannt und rief im Norden ihr eigenes Reich ins Leben.

Sämtliche Menschen, die an Krankheiten oder Altersschwäche verstarben, gelangten zu Hel nach Helheim.

Tyr

Als Tyr wird der einhändige Gott des Krieges sowie des Rechts bezeichnet.

Er entstammt dem Geschlecht der Wanen und stellte ursprünglich den obersten germanischen Gott dar.

Als der Wanenkrieg jedoch verloren ging, trat Odin an seine Stelle.

Von Tyr wird vor allem der Thing geschützt.

Zu seinen Symbolen gehört der Speer.

Seine rechte Hand verlor er durch den Biss des Riesenwolfes Fenrir.

Ullr

Ullr, auch der Ehrenhafte genannt, ist der Gott des Winters, des Ackers, der Weide, der Jagd und des Zweikampfes.

Er trägt auch die Bezeichnung Ull, Oller, Vulder oder Ullar.

Er gehört dem Geschlecht der Asen an und bewohnt eine selbst errichtete Halle in Asgard.

In der Edda stellt Ullr den Sohn der Sif und den Stiefsohn des Thor dar.

Wali

Wali gehört zu den Asen und wurde von Odin mit der Asengöttin Rind gezeugt, als Odins Sohn Balder durch eine List Lokis unabsichtlich von Hödur mit einem Mistelpfeil getötet wurde.

Wali erwies sich als mutiger Krieger und guter Schütze.

Schon an seinem ersten Lebenstag nahm er Rache an Hödur.

Vidar

Vidar ist ein Sohn Odins sowie der Riesin Grid.

Er wird auch als schweigsamer Ase bezeichnet.

Nach Thor gehört er zu den stärksten Asen.

Als Odin während der Endzeitschlacht Ragnarök vom Fenriswolf getötet wird, rächt Vidar seinen Vater und zerreißt der Bestie ihr Maul.

Er zählt zu den wenigen Überlebenden des Ragnarök.

Mimir

Bei Mimir handelt es sich um einen weisen Riesen.

Vom ihm wird der Weisheitsbrunnen Mimisbrunnr gehütet.

Vom Wasser des Brunnens trinkt Mimir Tag für Tag.

Als der Krieg zwischen den Asen und den Wanen endete, wurde Mimir der Kopf abgetrennt. Dank Odin konnte jedoch Mimirs Haupt am Leben erhalten werden.

Asgard

Asgard bedeutet Heim der Asen und ist der Wohnsitz des Göttergeschlechts der Asen.

Durch die Regenbogenbrücke Bifröst besteht eine Verbindung nach Midgard, der Welt der Menschen.

Das Götterlied der Lieder-Edda beschreibt Asgard als gewaltige Burg, die sich aus zwölf Palästen der Götter zusammensetzt und von unbezwingbaren Mauern geschützt wird.

Dabei bestehen die Paläste aus Gold und Edelsteinen, während ihre Gitter goldene Speere sind. Auch Fußböden und Wände schimmern golden.

Die zwölf Paläste Asgards heißen Bilksnir, der Palast des Thor, Ydalir, der Palast des Ullr, Valaskjalf, der Palast des Wali, Sökkwabeck, der Palast Sagas, Gladsheim, der Palast des Odin, Thrymheim, der Palast von Skadi, Breidablik, Balders Palast, Himinbjröge, Heimdalls Palast, Folkwang, der Palast der Freya, Glitnir, der Palast Forsetis, Noatun, Njörörs Palast, sowie Landwidi, der Palast von Vidar.

Im Unterschied zu den Asen lebt das Göttergeschlecht der Wanen in Vanaheimr, das ebenfalls Teil des Himmels ist, sich aber außerhalb von Asgard befindet.

Ragnarök

Mit Ragnarök ist das Ende der Welt gemeint.

Der Begriff bedeutet übersetzt „Schicksal der Götter“ und ist auch als „Götterdämmerung“ bekannt.

Dabei handelt es sich um den Endkampf zwischen Asen und Wanen auf der einen Seite und den Mächten der Finsternis auf der anderen.

Beim Ragnarök gehen auch die Götter den Weg des Vergänglichen, und die alte Welt versinkt, damit sie einer neuen Epoche Platz machen kann.

So stellt Ragnarök letztlich auch nur eine Episode im ewigen Lauf der Zeiten dar.

Begonnen wird Ragnarök mit Balders Tod. Weil dadurch der Glanz der Sonne verschwindet, nimmt die Finsternis an Einfluss zu.

Als Iduna, die Göttin der Jugend, ins Reich der Hel übergeht und die Götter nicht mehr ihr lebensspendendes Met erhalten, beginnen sie zu altern.

Dies macht sich u. a. dadurch bemerkbar, dass der Weltenbaum Yggdrasil zunehmend verwelkte Blätter zeigt.

Auch die Weisheit aus Mimirs Brunnen verschwindet.

Die Menschen führen in Midgard blutige Kriege untereinander.

Außerdem breiten sich eisige Winter und Hungersnöte aus.

Die Midgardschlange löst verheerende Überschwemmungen aus.

Loki zieht mit den Riesen, der Midgardschlange, dem Fenriswolf und den Bewohnern von Hels Totenreich zur Regenbogenbrücke, die gestürmt wird.

Es kommt zur letzten Entscheidungsschlacht, in deren Verlauf fast alle Götter ausgelöscht werden.

So fällt Odin dem Fenriswolf zum Opfer, während sich Thor und die Midgardschlange gegenseitig umbringen.

Auch Loki und Heimdall töten sich.

Durch das Feuer werden sämtliche Riesen vernichtet.

Neubeginn

Doch Ragnarök bedeutet keineswegs das Ende, sondern vielmehr einen Neuanfang mit einer neuen Sonne, unter der sich die überlebenden Götter in den Ruinen Asgards versammeln.

Die überlebenden Menschen Lif (Leben) und Lifthrasir (Lebenslieber) begründen ein neues Geschlecht von Menschen, sodass fortan ein goldenes Zeitalter anbrechen kann.